Lock­down Noti­zen

“Unse­re täg­li­che Aus­lauf­run­de beginnt zu ner­ven. So muss sich Bel­lo füh­len, den­ke ich, immer an der glei­chen Hun­de­schei­ße vor­bei.”

Mein Coro­na­ta­ge­buch ent­stand in den Tagen vom 10. März bis zum 26. April 2020

33 Tage in Panče­vo – Tag 30+31

Mit der Panče­­vo-City-Crowd beim Ex-Tea­­ter-Fest Wie­so lernst du eigent­lich so vie­le Men­schen in Panče­vo ken­nen?, wer­de ich von einer Freun­din gefragt.Nun, das ist ein­fach. Ich bin hier eine klei­ne Sen­sa­ti­on. Ich bin die ers­te Öster­rei­chi­sche Autorin, die für einen Monat lang nach Panče­vo (wohl­ge­merkt: nach Panče­vo – nicht nach Bel­grad!) kommt. 2 Tele­fon­num­mern hat man… 33 Tage in Panče­vo – Tag 30+31 wei­ter­le­sen

33 Tage in Panče­vo – Tag 29

Er zeigt mir ein Bild des größ­ten Schuhs, den er je ange­fer­tigt habe. Grö­ße 58, sagt er stolz. Und die Diplo­ma­ten, die sei­en alle bei ihm ein und aus­ge­gan­gen. Auch die öster­rei­chi­sche Bot­schaft sei ja nicht weit, sagt er. Aber von dort käme schon län­ger kei­ner mehr.

33 Tage in Panče­vo – Tag 28/ II

Eine offe­ne Büh­ne für Poe­tin­nen und Poe­ten, mit­ten in Dorćol. Wir sind die Trep­pen hin­ab­ge­stie­gen, Sofi­ja, der Kul­tur­at­ta­ché, die jun­ge Uni­ver­si­täts­an­ge­stell­te und ich. Sofi­ja hat die Über­set­zung mei­nes Tex­tes für die Lesung in der Uni­bi­blio­thek ihr Han­dy gela­den, nun trägt sie sich in die Lis­te ein.

33 Tage in Panče­vo – Tag 28/ I

Jetzt muss man sich Bel­grad ein biss­chen wie Wien vor 20 Jah­ren, nur ohne U‑Bahn vor­stel­len. Die Stadt hat 1,34 Mil­lio­nen Ein­woh­ner bei einer Flä­che von 360 km². (Zum Ver­gleich: Wien hat 415 km²).
In Bel­grad gibt es Bus­hal­te­stel­len. Wohin die Bus­se fah­ren, erschließt sich mir als Tou­ris­tin meist nicht. Ich gehe also zu Fuß, las­se mich von Goog­le Maps füh­ren.

33 Tage in Panče­vo – Tag 27

Nach er Podi­ums­dis­kus­si­on über Tho­mas Bern­hard esse ich Les­ko­vač­ka muć­ka­li­ca und zün­de mir eine Ziga­ret­te an. Höre V. zu, der uns uns die Geschich­te von Ivo Andrićs Son­der­ge­neh­mi­gung, das Land zu ver­las­sen, erzählt. 
Mein Mes­sen­ger vibriert. 
Es ist bereits nach halb elf. J. fragt, wo ich blei­be.

33 Tage in Panče­vo – Tag 26

Nach der Podi­ums­dis­kus­si­on bin ich ent­täuscht. Ich erzäh­le D. von einer lah­men Dis­kus­si­on, in der es am Ende nur bloß dar­um gegan­gen sei, wie der Öster­rei­chi­sche Lite­ra­tur­be­trieb aus­sä­he. Also ob ich das wüss­te.

33 Tage in Panče­vo – Tag 24

V. erklärt mir: Der Name Tamiš stam­me vom sel­ben kel­ti­schen Wort ab wie die Them­se. Wiki­pe­dia weiß dar­über nichts, aber Wiki­pe­dia weiß viel­leicht nicht alles.
Die Temesch und die Donau haben im Ser­bi­schen ein männ­li­ches Geschlecht. Das ver­wirrt mich jedes Mal.

33 Tage in Panče­vo – Tag 18

Tref­fe D. beim Ein­kauf. Als wir am Natio­nal­mu­se­um, das frü­her mal das Rat­haus war, vor­bei­ge­hen, hält er inne und schaut hin­auf.Ius­ti­tia regno­rum fun­da­men­tum.Die­sel­be Zei­le ste­he am Wie­ner Burg­tor, sagt D. Er seufzt und legt ein paar Andachts­se­kun­den ein. Dann erzählt er mir von sei­ner Zeit in Wien – von den Idio­ten auf den Stra­ßen, die… 33 Tage in Panče­vo – Tag 18 wei­ter­le­sen

33 Tage in Panče­vo – Tag 16

Die Bel­gra­der füh­ren ihre Hun­de durch den Regen spa­zie­ren. Mei­ne Füße schwim­men in den Schu­len und fär­ben mei­ne Zehen von Neu­em rot. Der klei­ne Bus steht schon da. Ich schütt­le mei­nen Knirps aus und fal­te ihn zusam­men

Consent Management Platform von Real Cookie Banner