Pup­pen­heim, rosa­rot

“Pup­pen­haus. Du lebst in einem Pup­pen­zim­mer. Du hast ein Bett, deckst dich mit zwei Decken zu. Am Abend lehnst du dich gegen die Rücken­leh­ne und ver­steckst dich in einer frem­den Welt zwi­schen Papier­sei­ten.”

Ein Teil mei­nes Pécs-Tage­buchs ist vor ein paar Tagen in FLUCH’­T’RAUM – Zeit­schrift für Kul­tur und Gesell­schaft, No 11 erschie­nen.

Die All­wis­sen­de Daten­müll­hal­de

“Ich weiß, was du tust und wie du tickst, gestand mir ein Infor­ma­tik-Freak, der mich per­sön­lich nie ken­nen­ge­lernt hat und außer­halb des Binär­sys­tems nie ken­nen­ler­nen wird. Ich weiß alles über dich, dein Leben ist eine prall gefüll­te Keks­do­se und wird durch Glas­fa­ser­ka­bel gespült, um direkt im rie­si­gen Bauch des NSA-Wals zu lan­den.”

Mein Text “Die All­wis­sen­de Daten­müll­hal­de” ist in der neu­en Aus­ga­be der graz­Kunst zu lesen.

Juden­bur­ger Notiz #32

“Die Kraft ballt sich im Mur­tal, denn kräf­tig sind sie, die stei­rI­schen Arbei­ter. Gemein­sam ist der Aich­fel­der stark, und erst die Indus­trie macht das Mur­tal ganz. Des­we­gen steht auch der Vater hier und schleu­dert die Stim­me dem Red­ner ent­ge­gen.”

Mein Text “Die geball­te Kraft” bzw. Juden­bur­ger Notiz #32 ist nun auch in der neu­en Aus­ga­be der Lite­ra­tur­zeit­schrift “Driesch” zu lesen.

Arco­las Kat­ze

“Er stand neben der Kat­ze, über der Kat­ze, sah auf sie hin­un­ter, auf ihre Hin­ter­bei­ne, die sie leicht gespreizt hat­te, das ange­ho­be­ne Hin­ter­teil, die artig neben­ein­an­der gestell­ten Vor­der­pfo­ten, die Ohren, die sie zur Sei­te gerich­tet hat­te und auf ihre Augen, die starr gera­de­aus blick­ten.”
– erschie­nen in der Lite­ra­tur­zeit­schrift Reib­ei­sen

weiss

“Ria sieht auf die Uhr. Acht Pati­en­ten im War­te­raum. Acht mal zehn sind acht­zig. Acht­zig Minu­ten wei­ße Angst.
Auf dem Tisch hocken bun­te Illus­trier­te wie grün schil­lern­de Fleisch­flie­gen.”
erschie­nen in der Lite­ra­tur­zeit­schrift” Driesch”

Die Sonn­ta­ge des T.O.D. Wurst

“Tho­mas Otto Dome­ni­ca Wurst trat unter dem Tor­bo­gens sei­ner Wohn­haus­an­la­ge her­vor. Er woll­te Zei­tun­gen holen, fla­dern, sti­bit­zen, klau­en. Fühl­te sich dabei als Laus­bub, und das mit sei­nen 56.”
– erschie­nen in DUM – Das Ulti­ma­ti­ve Maga­zin

Der Heim­keh­rer

“Dass das nicht mög­lich sei, dass er doch nicht ein­fach so zurück­kom­men kön­ne, so mir nichts, dir nichts, nach so vie­len Jah­ren, wie ein von der Gefan­gen­schaft Heim­ge­kehr­ter. Und über­haupt, jetzt, wo sie doch gera­de alles ver­kauft habe, das Haus und die Fel­der. Die Groß­mutter schüt­tel­te den Kopf, immer wie­der, nein-nein-nein, von links nach rechts und wie­der zurück, nein-nein-nein, biss mit dem Unter­kie­fer fest auf den Ober­kie­fer, nein-nein-nein und noch­mals nein, er sol­le wie­der dort­hin zurück, wo er her­ge­kom­men sei, sie kön­ne ihn hier nicht mehr brau­chen.”
– erschie­nen in “Die Ram­pe”

Honi­gund­man­dels­o­fia

“Die Freu­de woll­te er ins Haus holen, dar­um nann­te er sie Lae­ti­tia. Wenn schon ihre Mut­ter nichts Fröh­li­ches, nichts Aus­ge­las­se­nes mehr besaß. Ganz und gar ver­dorrt war sie, die Gier nach dem Leben auf einen hal­ben Qua­drat­mil­li­me­ter zusam­men­ge­schrumpft, und sogar der saß ganz weit hin­ten im Gehirn. Viel­leicht hät­te er sie damals nicht mit ihm fah­ren las­sen sol­len, viel­leicht fehl­ten ihr der Lärm und der Dreck, aus dem er sie her­aus­ge­ris­sen hat­te, und so wur­de auch sie lei­se, sau­ber und stumm, wie eine frisch reno­vier­te Alt­bau­woh­nung mit schall­dich­ten Fens­tern und einer zwan­zig Zen­ti­me­ter dicken Sty­ro­por­de­cke.”
– erschie­nen in der Lite­ra­tur­zeit­schrift “Driesch”

Tre­at your daugh­ter

Ein Bar­bie­pferd also, sagt er.
Ja, sage ich. Und ein Haus.
Ganz in rosa?, fragt er.
Rosa und weiß, sage ich.
Prin­zes­si­nen­dra­men, sagt Kurt.
Komm mir jetzt nicht mit der Jeli­nek, sage ich.
Magst du sie nicht?, fragt Kurt.
Ich kenn sie nicht, sage ich. Aber mei­ne Toch­ter ist nicht die Jackie.
Oho, sagt Kurt. Über die Toch­ter lässt er nichts kom­men. Dabei ist sie doch erst fünf.

- erschie­nen in der Lite­ra­tur­zeit­schrift “Driesch”

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